Bundeswehrgemeinsame Orientierung
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Bundeswehrgemeinsame Orientierung (14.09.2010)

 

Im Bericht des Generalinspekteurs zum Prüfauftrag aus der Kabinettsklausur vom 7.Juni 2010 wird die Bundeswehr als ganzheitliches System betrachtet und im Zusammenhang mit der gesteigerten Einsatzorientierung der bundeswehrgemeinsame Ansatz gestärkt. Das ist sehr erfreulich, denn wenn eine höhere Leistungsfähigkeit mit weniger Ressourcen erzielt werden soll, dann geht das nur mit konsequenter Bündelung von Fähigkeiten und mit strikter Vermeidung von unnötigen Parallelstrukturen. Teilstreitkräfte-Egoismen sind da völlig fehl am Platze.

Die Bundeswehr hat heute auch deswegen eine für die aktuellen Einsatzerfordernisse unzureichende Struktur, weil Generalinspekteur Schneiderhan zu schwach war, sich gegen die Inspekteure durchzusetzen, Duplizierungen in den Strukturen der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche sowie in den Führungsstrukturen zu verhindern und eine konsequente und effiziente streitkräftegemeinsame Aufgabenerfüllung aus der Struktur heraus zu ermöglichen. Wenn nun die Bundeswehr als ganzheitliches System betrachtet wird, dann erwartet man – auch aufgrund der schlechten Erfahrungen mit dem letzten Reformansatz - dass die jetzige Bundeswehrreform als wirkliche Streitkräfteplanung vorangetrieben wird, weil nur so ein kohärentes Planungsergebnis zu erzielen ist. Im Bericht des Generalinspekteurs liest sich das aber unter 10.2. leider anders.

Dem Bericht zufolge „wurden die Inspekteure der militärischen Organisationsbereiche … beauftragt, für ihren jeweiligen Verantwortungsbereich die Modelle organisatorisch und inhaltlich auszuplanen und zu bewerten.“ Dafür wurden keine Vorgaben zur Führungsorganisation und Struktur der militärischen Organisationsbereiche gemacht. Vielmehr haben die Inspekteure konkrete Vorschläge zu erarbeiten - und sogar untereinander abzustimmen - wie organisationsübergreifende Schnittstellen sowie Duplizierungen von Strukturen und Aufgabenwahrnehmungen ausgeglichen bzw. vermieden werden können.

Skepsis ist berechtigt, ob die Inspekteure die Größe aufbringen, um diese Mammutaufgabe vorurteilsfrei und uneigennützig erfolgreich zu bewältigen und dann gemeinsam das Fähigkeitsprofil der Streitkräfte wirklich optimieren.

An der Führungsakademie wird gelehrt, das Ganze vor den Teilen zu sehen. Hier werden zunächst die Teile betrachtet und das Ganze dann möglicherweise ein Patchwork.

(14.09.2010)

 

 

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