Geistloser Wahlkampf
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Geistloser Wahlkampf (16.August 2009)

 

 

Der Tagesschausprecher Riwa beendet die Sendung am 16. August mit der Bemerkung: „Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf.“ Er wirkt dabei positiv erwartungsvoll und scheint die wenig geistreichen Attacken von Heil und Müntefering positiv zu bewerten. Es ist einfach ärgerlich und wer kann, sollte in dieser politischen Phase seine Zeit außerhalb Deutschlands verbringen.

Wer Nachrichtensendungen und Magazine aufmerksam verfolgt, stellt ohnehin fest, dass die öffentlich rechtlichen Sender relativ eindeutig und offen Partei für die SPD ergreifen. Der Gutmenschen-Reflex, die Schwachen und Armen schützen zu wollen, mag da auch eine Triebfeder sein.

Dann wird am 14. August in der Morgenmagazin-Arena das Streitgespräch zwischen den Generalsekretären der CDU und SPD gesendet. Herr Jobatey macht als Diskussionsleiter einen stark überforderten Eindruck, der immer unsympathischer wirkende Herr Heil argumentiert in ständigen Wiederholungen niveau- und geistlos zum Thema Vollbeschäftigung, dass der, der die illusorischen SPD-Wahlkampfaussagen des SPD-Deutschlandplans nicht mitträgt, kein Interesse an der Reduzierung der Zahl der Arbeitslosen habe. Und Herr Pofalla ist nicht in der Lage, im Zuge der „Absonderung“ seiner stereotypen Aussagen die mangelnde Logik solcher Feststellungen aufzudecken und inhaltlich zu widerlegen.Wer Zeit, Leidensfähigkeit und Muße aufbrachte, hat ein wenig intelligentes aber auch entlarvendes Gespräch miterlebt. Intelligenter Wahlkampf sieht anders aus.

Und am Sonntag haut SPD-Müntefering in seiner ihm eigenen ungebildeten Art grob in diese Kerbe: Weil Frau Merkel auf den unglaubwürdigen Deutschlandplan der SPD nicht eingeht, seien ihr die Arbeitslosen egal. Es gibt nicht wenige, die Müntefering gerade wegen seiner unvollständig-grammatikalischen Aussagen mögen, dabei zeigt er doch dadurch stark eingeschränkte Bildung und proletenhafte Denk- und Ausdrucksweisen. Hier offenbart sich ein proletarischer Angstbeißer.

Die CSU macht mit ihrem Star-Populisten Seehofer auch alles andere als geistreichen Wahlkampf und bei der CDU kann mangels inhaltlicher Masse von intelligentem Wahlkampf auch keine Rede sein.

Die Taktik von Frau Merkel, die SPD zu ignorieren, mag sich allerdings als intelligent erweisen.

Die CDU ist ganz offensichtlich in dem Dilemma gefangen, nun keine sozialdemokratisch orientierte Politik mehr verkünden und gleichzeitig nicht zu den Aussagen des Leipziger Parteitages stehen zu dürfen.

Die Grünen machen grünen Wahlkampf und der einzige, der intelligent wirkenden Wahlkampf macht, ist Herr Westerwelle.

Der beste Wahlkampf ist gute, glaubwürdige und konsequent an plausiblen Programmen ausgerichtete Politik. Wirklich gute Politik durften wir in dieser Legislaturperiode nicht erleben. Die Glaubwürdigkeit vieler handelnder Politiker ist auf Tiefstand.

Bleibt zu hoffen, dass die Volksvertreter, die gewählt werden wollen, sich allmählich in einen zumindest halbwegs intelligenten, an mündige und politisch interessierte Bürger gerichteten Wahlkampf steigern und an Glaubwürdigkeit gewinnen.

 

(16.August 2009)

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