Südreise

 

 

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Südliches Österreich und nördliches Italien, Mai 2007

 

Wir wollen im Rahmen unseres Programms „Europa besser kennen lernen“ die Landesteile Österreichs erkunden, die wir noch nicht kennen, und witterungsbedingte Versäumnisse unserer letzten Reise durch Italien ausbügeln. Fixpunkte sind die Feier des 60. Geburtstages in Venedig und die Teilnahme am Treffen des 20. Generalstabslehrganges vom 18. – 20. 05.2007 in Wien.

Sumpfohren:

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Nach einem Besuch bei Inga und Markus im Südschwarzwald fahren wir am Nordufer des Bodensees entlang, mit herrlichen Blicken auf den leicht dunstigen, flautigen See, lassen das camperunfreundliche Lindau rechts liegen und starten unsere Österreich-Erkundung in Bregenz, der Hauptstadt des Vorarlberg.

Bregenz liegt sehr schön am See, ist aber vom Stadtbild und vom Angebot an Kulturdenkmälern weniger bemerkenswert.

Die Landschaft am Rande des Bregenzer Waldes mit Dornbirn und dem schönen Städtchen Feldkirch mit seinem mittelalterlichen Stadtkern ist vergleichbar mit dem Allgäu.

 

Feldkirch: 

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Unser Wunsch, von Bludenz aus, das in der Wintersportsaison sicher attraktiver ist, die Silvretta-Hochalpenstraße über die Bieler Höhe, mit Wanderung um den Silvretta-Stausee über Galtür, Ischgl nach Landeck zu fahren, geht nicht in Erfüllung, weil die Straße noch wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Schade, denn wir hätten das Montafon und die Silvretta-Gruppe gerne intensiver erlebt. So bleibt uns nur ein Abstecher nach Bartholomäberg mit einem barocken Schmuckstück als Kirche und einem herrlichen Blick vom sog. „Sonnenbalkon“ auf das Montafon.

 

Bartholomaeberg:

 

Die Alternative, St. Anton, ist in der Nachskizeit weniger erhebend. Landeck dagegen ist ein lebendiges Städtchen, das zum Bummeln einlädt. Der kleine Spaziergang zur Kirche Unsere liebe Frau Mariae Himmelfahrt, und zur Burg Landeck ist allemal gut, auch für die Grundkondition.

 

Landeck: 

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Das Inn-Tal hat einen sehr herben Gebirgscharme, der Verkehr ist heftig auf dieser wichtigen Verbindung nach Italien und die Motorradfahrer sind nicht zu zählen. Die Nacht verbringen wir auf dem Reschenpass, Österreichs höchst gelegenem Campingplatz. Ganz schön frisch!

Am Reschenpass:  

 

Manchmal ist auch für Wohnmobilfahrer der Weg das Ziel. So geht es uns bei der Fahrt durch das in der Morgensonne heiter wirkende Tal der Etsch auf dem Weg nach Meran. Dieser Vinschgau, auch bei uns bekannt für gute Äpfel, ist eine sehr schöne, harmonisch wirkende Gegend. Südtirol ist einfach ein herrliches Stück Erde. Meran ist eine Kurstadt mit Stil und Charme. Wir genießen die ersten Eindrücke nach einem Bummel durch Arkaden mit eleganten Geschäften bei einem Cappucino an der Pfarrkirche St. Nikolaus. Kaffee können die Italiener besser als die Österreicher. St. Nikolaus ist die größte und bedeutendste Gotik-Kirche in Südtirol. Diese Kirche macht – ausgenommen der Altar – einen sehr schönen stilgerechten Gesamteindruck und ist insgesamt „licht und ausgewogen“. Das schöne Wetter verlockt zu sportlicher Leistung. Wir steigen von der Pfarrkirche viele Stufen nach oben, um auf den Tappeinerweg, ein Weg mit Panoramablick auf Meran und Umgebung, zu gelangen. Der ungefähr 4 km lange Tappeinerweg ist gleichzeitig ein Baumlehrpfad. Leider ist der Blick auf Meran auf Grund mehrerer Bausünden nicht immer schön.

 

Blick auf Meran:  

 

Der steile Tiroler Steig führt uns ins Dorf Tirol, eine Ansiedlung von Hotels und Villen mit herrlichen Ausblicken. Wir gehen dann den alten Tiroler Weg zurück nach Meran. Das war ein insgesamt sehr lohnender Ausflug.

 

In Meran:

 

In Meran verdichten wir unseren Eindruck von der Stadt. Überall sind stilvolle und schöne Blumenarrangements, die Winterpromenade an der Etsch ist einen Bummel wert, die Mai-Feier mit zwei textschwachen Musikanten stört da wenig. Meran ist eine sehr schöne Stadt, in der man sich sofort wohlfühlt. Vielleicht ist das mal ein Ausgangspunkt für 3 – 4 Tage Bergwandern.

Bozen lassen wir aus – Freunde sagen, das war ein Fehler – und fahren weiter nach Trento. Hier im Trentino ist nichts mehr zweisprachig wie in Südtirol, hier ist Italien.

Trento ist eine sehr sehenswerte norditalienische Stadt mit zahlreichen Stadtpalästen, einem prachtvollen romanischen Dom mit angegliedertem gewaltigen Bischofssitz. Wenn die Maifeierlichkeiten mit lauter Musik und einem für Klettervorführungen teilweise verstellten Dom nicht gewesen wären, hätten wir den Besuch auf der Piazza Duomo mit einem schönen trockenen Trentino ausklingen lassen. So sind wir in die Berge Richtung Lago die Garda gefahren. Eine gute Entscheidung.

Die Fahrt von Trento nach Riva an der Nordspitze des Gardasees führt durch das sehr schöne Trentino, eine Weinbaugegend in teilweise schroffer Felslandschaft. Man kann sich so richtig vorstellen, dass hier ein guter Wein angebaut wird.

Der Blick auf das steile Westufer des Gardasees wird auf der Strecke über Limone nach Gargnano durch viele Tunnels und Galerien verdeckt. Trotzdem gibt es immer wieder herrliche Seeblicke und malerische Kulisse.

Gargnano ist nicht mondän aber italienisch schick, eine wirklich nette kleine Stadt zum Bummeln am See. Wir haben Pech und Regen auf dem Weg nach Sirmione. Sirmione selbst ist eine Wanderung zum Centro Storico wert, man darf sich von dem touristischen Rummel nicht abschrecken lassen, dann kann man auf einem Panoramaweg schöne Eindrücke mitnehmen.

 

Gargnano:

 

Lazise, Bardolino und Garda liegen auf der „scheel Sick“, sind aber auf Grund der schönen Seelandschaft und ihres jeweils unterschiedlichen Stadtcharakters besuchenswert; erst muss man aber die Gegend des neuen Geschmacks um „Gardaland“ und andere Erlebnisparks nördlich Peschiera förmlich überwinden.

 

Bardolino:

 

 

Verona im Veneto (Venetien) muss man nicht lange beschreiben. Diese wunderschöne Stadt ist etwas für Herz und Seele, man fühlt sich sofort richtig wohl und ist bereit, sich dieser Stadt mit ihrem Charme, mit ihrem Stil und mit den wunderschönen Plätzen und Pallazi zu öffnen und  sich ein wenig zu verlieben. Ein Tag zu Fuß von einer schönen Ecke zur nächsten Sehenswürdigkeit und dann sofort wieder ein schöner Anblick.

Mittags kann man nahe der Anastasia-Kirche in der Piano Bar ein italienisches Menü unter Einheimischen genießen. Mutter serviert, Tochter kocht, es gibt keine Karte, nur die reichhaltige Auswahl für die Gänge in flüssigem Italienisch erklärt. Da muss man sich dann relativ blind entscheiden und liegt wohl immer richtig.

 

Verona: 

 

 

Padua haben wir uns im Herbst 2006 bei regnerischem Wetter angesehen. Diese Universitätsstadt bietet so viel, dass wir sie uns auf dem Weg nach Venedig bei schönem Wetter gönnen wollten.

Es regnet wieder.

Also fahren wir als Kulturverhinderte durch das Verkehrschaos, allenthalben an einem Freitag, am Brenta-Kanal mit seinen schönen Villen entlang über Mestre, im Zuge der Lagunen über Jesolo, den Lido nach Cavallino, um von dort aus mittels Bus und Vaporetto die intensive Erkundung Venedigs zu starten. Ein Strandspaziergang in frischer Luft tut gut.

 

Endlich Meer!

 

 

Über Venedig haben Reiseliteraten, große Dichter und Künstler schon alles geschrieben. Alle haben auf ihre Art Recht. Venedig ist eine wunderschöne, eine extravagante und auch hochinteressante Stadt, die man erlebt haben muss.

 

Alles Venedig:  

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Wir starten von unserem Quartier in Cavallino mit Bus zur Punta Sabbioni und haben direkt Anschluss mit dem Schiff über Lido an San Giorgio vorbei und erleben den ersten atemberaubenden Blick auf Venedig von der Chiesa della Salute links über die ersten Pallazi des Canale Grande, den Campanile und die Piazza San Marco mit dem Dogenpalast. Es ist wunderschön, sich vom Meer her am Morgen der Stadt zu nähern.

Venedig ist eine Lagunenstadt, also erkunden wir die Serenissima am ersten Tag vom Wasser her. Dazu boarden wir ein Vaporetto der Linie 82 und fahren an San Giorgio Maggiore vorbei in den Canale della Giudecca ein, links das Stadtsechstel Giudecca, die „Garteninsel“, rechts der Dorsoduro mit der Flaniermeile Zattere. Die Zona Maritima mit den großen Fähren nach Griechenland ist weniger sehenswert. Aber danach geht es an der Piazzale Roma, (an der Questura des Commissario Brunetti) und an der Stazione Ferrovia vorbei in den Canale Grande.

Diese Fahrt vorbei an den vielen schönen und malerischen Palazzi ist sehr empfehlenswert, denn man lebt auch venezianisches Leben mit. Einfacher und schneller kann man keinen Überblick gewinnen.

 

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Wir steigen bei San Marco aus und werden von Touristenmengen und Tauben förmlich erdrückt. Klagen nützt hier nichts, denn mit uns wollen viele andere Menschen zu Recht Venedig kennenlernen.

Die Piazza San Marco mit dem Dogenpalast ist schön, hauptsächlich wegen des Dogenpalastes und des vom Stil her harmonischen Gesamteindrucks. Schöner noch ist es allerdings, die Stadtsechstel, (Sestiere), zu Fuß zu erkunden. Heute haben wir uns San Marco, San Polo und Santa Croce, also das alte Handels“viertel“, sowie das Künstlersestiere Dorsoduro vorgenommen.

In dieser Vielfalt an Palazzi, Kanälen, Brücken, mit Blicken in malerische Winkel, und herrlichen Plätzen, kann man sich verlaufen. Man verläuft sich auch – und das ist gut so – denn man wird durch immer neue schöne und wunderbare Anblicke neugierig gemacht und in Ecken und Winkel gelockt, die abseits der geplanten Route liegen. Spielerisches Verlaufen ist aber auch nicht gefährlich, denn man kommt an sich immer wieder am Canale Grande oder am Canale Giudecca heraus.

 

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Bei so vielen Eindrücken muss man sich auch Pausen gönnen. Am Südostzipfel des Dorsoduro lassen wir uns in einem Restaurant mit herrlichem Blick auf San Giorgio und die Isola della Giudecca grandios ausnehmen. Und das bei unserer Reiseerfahrung. Aber der Blick war auch einfach grandios.

 

 

Wir starten unsere vertiefende Venedigerkundung erneut von See kommend. Diese Eindrücke kann man sehr gut mehrfach haben. 

Heute wollen wir 60. Geburtstag feiern und das andere, weniger touristische Venedig kennenlernen.

Weil es so wunderschön ist, machen wir erneut eine Vaporettofahrt, Linie 1, von San Marco zur Piazzale Roma, also Gegenrichtung und bei anderem Licht. Erneut ein herrliches Erlebnis.

Beim Giardino Papadopoli sammeln sich Boote von Hobby-Gondolieren für eine Wohltätigkeitsfahrt. Die Blaskapelle auf dem Hauptboot  spielt nicht schlecht. So nehme ich es als Geburtstagsständchen.

 

 

Im Sestiere Cannaregio kann man das alltäglichere Venedig kennenlernen. Es gibt keine Souvenir- und Maskenläden, also trifft man am Campo San Geremia, im Ghetto, am Campo dei Mori mit der benachbarten schönsten gotischen Kirche Venedigs, Madonna dell´Orto, wenig Touristen.

Wir vertiefen unsere Erkundung im „Handelsviertel“ San Polo und Santa Croce und finden den Fischmarkt, den wunderschönen Campo Giacomo, den Campo San Polo und den Campo San Rocco. Die Südeuropäer und insbesondere unsere italienischen Nachbarn, können Plätze gestalten, auf denen man sich sofort wohl fühlt. So viele Cappucini kann man nicht trinken, wie man sollte, um diese Plätze mit allen Sinnen zu genießen.

 

 

 

 

 

Im Dorsoduro zieht es uns über den Campo Santa Margherita diesmal durch andere Gassen, entlang von uns bisher unentdeckter Kanäle an die Flaniermeile Zattere und danach durch das Sestiere San Marco zurück zur Piazza San Marco. Zum Abschluss erwandern wir Teile des sechsten Bezirks Castello. Auch hier ist es erfreulich schnell Touristen-arm und so können wir den Campo Santa Maria Formosa, das Griechenviertel und die lange Uferpromenade genießen.

Mit dem Schiff geht es zurück Richtung Cavallino. Am Strand genießen wir in der Abendsonne eine schöne Flasche Wein und verarbeiten die vielen wunderschönen Eindrücke von dieser großartigen und faszinierenden Stadt. Faszinierend ist die Stadt auch auf Grund der Gegensätze:  Pracht und Verfall, Glanz und Moder, Eleganz und schäbige Ecken, Idylle und Massentourismus verbinden sich zu einem fantastischen Gesamteindruck.Venedig muss man einfach selbst gesehen und erlebt haben.

 

 

 

Der Gesamteindruck wäre noch schöner, wenn man in Erinnerung an Venedig nicht das ständige Gefühl im Hinterkopf hätte, als „dummer Tourist“ von den geschäftstüchtigen Einheimischen, natürlich nicht allen, ausgenommen zu werden.

 

Nach einem ausgedehnten Frühstück am Strand fahren wir über Jesolo an der Piave entlang nach Nordwesten durch Weinanbaugebiet nach Oderzo. Die Reiseunterlagen sagen, es handele sich um ein verschlafenes Provinznest, das bessere Tage hatte. Gut, dass wir uns das Städtchen angeschaut haben. Sehr „ordentlich“, trotzdem malerische Ecken, Arkaden mit guten Geschäften, diese Bürger mögen und pflegen ihre Stadt ganz offensichtlich.

 

Oderzo:

 

Die Fahrt durch die Dolomiten nach Cortina d´Ampezzo geht durch eine abwechslungsreiche, grandiose, teilweise bizarre Berg- und Gebirgswelt. Cortina als Ort  muss man nicht gesehen haben, aber aus dem Ort heraus schaut man rundherum auf herrliche Berge. Die Wahl als Austragungsort für olympische Winterspiele war wohl ganz bewusst an der Schönheit der Bergwelt orientiert getroffen.

Die Gebirgsstraße nach Dobbiaco, Toblach, führt an den bekannten Drei Zinnen vorbei und aus den Dolomiten heraus.

Nachdem wir die Dolomiten um Moena mit dem Fassa-Tal, dem Fiemme-Tal und der Sella-Ronda vom Ski-Fahren her kennen, war es schön, den östlichen Teil dieser herrlichen italienischen Bergwelt im Frühjahr zu erleben. Wie schon gesagt, Südtirol ist ein herrliches Stück Erde.

 

In den Dolomiten:  

 

An sich wollten wir durch das Antholzer Tal, über den Staller Sattel und dann durch das Defereggental nach Lienz fahren. Wie wir am Beginn des Antholzer Tales lesen können, ist der Staller Sattel noch gesperrt. Das sind Informationen, die in Reiseunterlagen grundsätzlich zu finden sein sollten.

Also fahren wir durch das sehr schöne Pustertal und auf der Pustertaler Höhenstraße in die osttiroler Landeshauptstadt Lienz. Die Höhenstraße ist schwierig zu fahren, es lohnt sich aber, denn man kommt durch urige Bergdörfer und hat wunderbare Blicke auf die Lienzer Dolomiten.

Auf der Pustertaler Höhenstraße:

 

Lienz ist ein angenehmes Bergstädtchen, das einen Bummel lohnt. In dieser wunderschönen Landschaft sind es in der Regel nicht die Städte, die begeistern, sondern ihre Umgebung.

Das Mölltal, vorbei an der Kreuzeckgruppe ist solch eine Umgebung, in der man sich wohl fühlt, genau wie am Millstätter See. Hier kann man tatsächlich in absolut ruhiger, unaufgeregter Atmosphäre im wahrsten Sinne des Wortes die Seele baumeln lassen und einfach nur die schöne Landschaft genießen. Still ruht der See und man selbst in sich!

 

Der Millstätter See:

 

Österreich ist diesbezüglich verwöhnt und auch ein wenig zu beneiden.

Wir fahren durch eine Bilderbuchlandschaft zwischen Radenthein und Villach am Brennsee (oder Feldsee) und Afritzer See vorbei. Noch nie haben wir eine so schöne Landschaftsspiegelung gesehen wie am Brennsee.

 

Der Brennsee:

Villach ist ganz nett anzuschauen. Der von der Touristeninformation empfohlene Altstadtweg lohnt sich weniger.

Vom Faaker See sind wir ein wenig enttäuscht. Der Zugang für Normalbürger zum See gestaltet sich schwierig, sehr häufig wird man den Schildern nach mit „Besitzstörungsklage“ bedroht.

Der Ossiacher See ist wunderschön gelegen und steht dem Millstätter See in nichts nach. Ossiach mit einem herrlichen Seeblick bietet sich als zweitägiges Standquartier an, um von hier aus den Wörther See und Klagenfurt zu erkunden.

Der Ossiacher See:

 

Der Wörther See ist zwar der größte und bekannteste See Kärntens, aber nicht der schönste. Die Fahrt am Südufer mit häufigem Blick auch auf die Karawanken ist aber zu empfehlen.

Die Landeshauptstadt Klagenfurt an der Glan hat südländisches Flair und ist harmonisch, vorwiegend im Renaissancestil renoviert. Die Stadtpfarrkirche St. Egyd, der Alte Platz und das Landeshaus sind einen Besuch wert. Die barocke Pracht des Dom-Inneren macht die wirklich nicht gelungene Gestaltung des Domäußeren und des Domplatzes nicht wett.

In Klagenfurt kann man richtig gut bummeln und der Markt am Benediktinerplatz hat Markt-Flair, wie man es sich wünscht.

 

Klagenfurt:

 

Die Fahrt im Glan-Tal besticht durch schöne Berglandschaften. Die kleine Landstraße von St. Veit über Kraig, Pisweg nach Gurk führt durch eine wahrhaftige Bilderbuch-Mittelgebirgslandschaft.

Gurk lebt von dem gewaltigen, sehr sehenswerten romanischen Dom, der eine Fülle baukunstlicher und sakraler Stilelemente erstaunlich harmonisch in sich vereinigt.

 

Klosterkirche Gurk:

 

Friesach, die Burgenstadt mit allein 4 mittelalterlichen Burgen und mehreren Kirchen und Klöstern ist einen Besuch wert. Auch der Aufstieg über 355 Stufen auf den Petersberg lohnt sich, denn von oben hat man einen guten Rundumblick auf die sehr schöne Berglandschaft der Gurktaler Alpen sowie des Metnitz-, Olsa- und Gurktales.

 

Burg in Friesach:

 

Die Fahrt im Gurktal nach Süden am Längsee und Schloss Hochosterwitz vorbei über den Völkermarkter Stausee, am Klopeiner See vorbei zum Turner See geht durch sehr sehenswerte Landschaften Kärntens und rundet unser gutes Bild von diesem sonnigen, sauberen und sehr besuchenswerten Bundesland schön ab.

 

Der Turner See:

 

Wir erreichen unser Zwischenziel Piber mit dem berühmten Lipizzanergestüt über das weniger sehenswerte Völkermarkt, über St. Andrä und dann durch das schöne Lavanttal, über Wolfsberg und den Packsattel. Hier beginnt die Steiermark.

Das Gestüt liegt in sehr schöner Landschaft mit Schloss Piber als Haupthaus. Das ganze Ambiente passt sehr gut zu den rassigen Hochleistungspferden. Schön wäre es, diese Pferde auch auf einer Weide sehen zu können. Der Natur setzt man diese wertvollen Vierbeiner offensichtlich nicht aus. Dafür ist alles gut erschlossen, was sich vermarkten lässt.

 

Gestütskirche in Piber:

 

Im benachbarten Bärnbach lohnt sich ein Besuch der Hundertwasser-Kirche St. Barbara. Diese Kirche ist beeindruckend und dem Künstler viel besser gelungen als einige seiner Wohnanlagen.

 

Bärnbach: 

 

Fenster in St. Barbara:

 

Zum guten Schluss fahren wir über Gundersdorf die sog. Schilcher-Tour durch wunderschönes hochgelegenes Weinbaugebiet und genießen in Langegg in einer der vielen Buschenschenken eine Brettl-Jause mit einem Schoppen des leicht zwiebelfarbenen, roséartigen Schilcherweines, der durch seine leicht säuerliche, fruchtige Frische überzeugt. Besser kann man diese schöne Gegend und den wunderbaren Blick über die weststeirische Weinlandschaft nicht genießen.

 

Südsteirische Weinstraße:

 

Die Südsteiermark ist ein fruchtbarer, waldreicher, meist hügeliger, weinseeliger Landesteil, in dem sich auf Weinstraßen genussreich touren lässt. Die flachere, pusztaähnliche Gegend südlich Graz in Richtung Slowenien muss man schnell überwinden, um dann die Südsteirische Weinstraße ab Ehrenhausen über Gamlitz, Leutschach, dann auf kleinen Straßen auf dem Rücken der Weinhügel mit grandiosen Ausblicken in eine heitere, schöne Landschaft, über Ratsch nach Ehrenhausen zurück genießen zu können. Das kleine, schmucke Städtchen ist schnell erbummelt. Dann empfiehlt sich eine Fahrt über Leibnitz nach Kitzeck, dem höchstgelegenen Weinort Europas an der Sausal-Weinstraße. Diese Weinstraße ist sehr kurz, denn richtig Weinstraße ist sie nur nach Kitzeck rein und von Kitzeck raus. Dafür hat man einen herrlichen Ausblick ins Umland und kann sich einen schönen Buschenschank aussuchen. Hier wachsen Weißburgunder und Welschriesling.

 

Sausaler Weinstraße:

Heute ist ein sonniger Muttertag und deswegen fahren wir über Deutschlandsberg Richtung Stainz, um auch den südlichen Teil der Schilcher-Weinstraße kennen zu lernen. Ein Schoppen Schilcher und Brettl-Jause kann man durchaus gut und gerne häufiger genießen. Der Schilcher schmeckt immer ähnlich sehr gut, die Brettl-Jause trägt immer auch ein wenig die Handschrift der Wirtin und der Ausblick von der Holzbank unter dem schattigen Baum ist immer anders schön.

Graz:

 

Graz, die Landeshauptstadt der Steiermark ist einen ganztägigen Besuch wert.

Diese Stadt ist elegant und etwas rustikal, schick und gemütlich zugleich, sie hat auch Stil und Flair. Die vorgeschlagenen Touren durch die Altstadt, die zu Recht UNESCO-Weltkulturerbe ist, sind es alle wert, gegangen zu werden. Die historische sowie die moderne Tour über die Mur und retour, mit dem Grazer Kunsthaus und der Murinsel, aber unbedingt einer sehr angenehmen Verschnaufpause im Franziskanerviertel – nicht nur im gotischen Kreuzgang des Klosters – und die Tour über den Dächern von Graz mit der Fahrt auf den Schlossberg, Bummel vom Glockenturm zum Uhrturm und dann mit dem Abstieg über den Kriegssteig, mit herrlichen Ausblicken auf die roten Dächer und Kirchen des alten Graz, sind sehr eindrucksvoll.

 

Graz:

 

Graz ist eine sehr schöne, sehr sehenswerte Stadt mit Charakter, in der man sich schnell wohlfühlt. Einziger Schwachpunkt ist der Hauptplatz, der durch Würstchenbuden verschandelt und am Erherzog-Johann-Brunnen durch Penner und Ausgeflippte jeden Alters stark frequentiert ist. Schade.

 

Auch Graz:

 

Der Reiseführer verspricht für die Wanderung vom Stift Rein, westlich von Graz, durch den Mühlbachgraben und den steilen Kogelleiten-Graben zum Pleschwirt und zurück nach Rein eine Seelenmassage. Wenn man eine Seelenmassage braucht, dann ist dieser Weg durch dichte Laubwälder und interessante Flora mit Überwindung von 560 Höhenmetern und schönen Ausblicken von unterhalb des Pleschkogels gut dafür geeignet. Wenn allerdings nach ¾  des Anstieges starker Gewitterregen einsetzt und der Pleschwirt Ruhetag hat – was wir wussten – dann kann eine solch schöne Wanderung auch zur Seelenstrapaze werden. Zurück in Rein hatten wir, durchgeweicht wie wir waren, keine Lust mehr, das Stift Rein als ältestes durchgehend bestehendes Zisterzienserkloster der Welt und herausragende kulturelle Sehenswürdigkeit der Steiermark anzuschauen.

 

Mittagsjause beim Pleschwirt:

 

Die Wanderung im Norden des Grazer Berglandes von Mixnitz durch die Bärenschützklamm zur Jausenstation „Guter Hirte“ ist die Anstrengung der Überwindung von ca. 720 Höhenmetern über eine Steiganlage mit insgesamt 2900 Steigleisten wert.

 

In der Bärenschützklamm:

 

 

 

Schluchtenlandschaften, Kaskaden weiß schäumenden Wassers in vielfältigen Grüntönen des Waldes und Grautönen der Felsen, Wasserfälle erleichtern die Mühen des Aufstieges. Eine sehr anstrengende, aber wunderschöne Bergwanderung. Beim „Guten Hirten“ kann man sich in Alm-Umgebung mit einer Jause belohnen. Nach der Anstrengung in der Sonne an der warmen Holzwand sitzen und ein gutes steirisches Bier trinken, hat sehr viel, nicht nur etwas.

 

In der Klamm:

 

Dann fahren wir von Frohnleiten durch die schöne Almlandschaft des Grazer Berglandes über Weiz in das „Thermenland“ um Blumau und Bad Waltersdorf. Hier erfahren wir, dass Bad Blumau eine „Hundertwasser-Therme“ ist. Was der Mann alles gestaltet hat?!

Das Grenzgebiet zu Ungarn, das teilweise als „Weinidylle südliches Burgenland“ ausgeworfen ist, zeigt sich eher aus touristischen Gründen als wegen der Weinanbauflächen und besonderen Lagen als „Weinidylle“. Zusammen mit dem Günser Gebirge und dem „Naturpark Geschriebenstein“ ist diese schöne aber nicht spektakuläre Landschaft gut für einen heiteren Feiertagsausflug.

Die „Hundertwasser-Therme“ Bad Blumau ist tatsächlich sehr sehenswert, mit Blick auf die im „design“ gelungenen Gebäude kann man in dem stillen Parkgelände einen schönen Morgenbummel machen.

 

Therme Bad Blumau:

Die Bucklige Welt ist erneut eine Bilderbuch-Berglandschaft. Eisenstadt, die Hauptstadt des Burgenlandes ist eine gemächliche kleine Stadt, die von Schloss Esterhazy und Josef Haydn lebt und sonst, außer einem netten Innenstadtbereich, wenig zu bieten hat. Trotzdem war es gut, Eisenstadt am Ende unserer Tour durch das Burgenland besucht zu haben.

Im letzten Jahr haben wir den ungarischen Teil des Burgenlandes um Köszek und Szombathely besucht, jetzt kennen wir es ganz.

 

Die Bucklige Welt:

 

Nach dem Wien-Erlebnis 2006 im Regen  war es wohltuend, eine sehr gut geführte Stadtrundfahrt und einen Stadtrundgang bei herrlichem Wetter mitzumachen, die einen guten Überblick über diese sehr schöne Hauptstadt Europas mit großer Vergangenheit und reichem Kulturangebot gaben.

Wien hat einen besonderen Charme, ein excellentes Flair und gleichzeitig eine erhabene Ausstrahlung. Man ahnt förmlich Geschichte und das Hochgefühl der Österreicher, das immer mit Nationalstolz aber auch mit savoir vivre und Kunst- und Musikverständnis bzw. –liebhaberei verbunden ist. Ein Österreicher, besonders sicher auch ein Wiener, muss sich fühlen können. Das haben die jeweils politisch Verantwortlichen sehr gut berücksichtigt. Der Wien-Besucher fühlt sich deswegen auch sehr gut.

 

Blumen im Weinviertel:

 

Die Fahrt von Wien in Richtung Weinviertel und von Mistelbach nach Hollabrunn und Richtung Retz durch das sog. Weinviertel, ist nach den bisherigen, so eindrucksvollen Landschaftserlebnissen eher ernüchternd. Das „Weinviertel“ versteckt quasi seine Weinanbaugebiete, die Kleinstädte haben wenig Charakter und Ausstrahlung, sie sind auch nicht so richtig besuchenswert. Die im Reiseführer gepriesenen Kellergassen sind meist geschlossen und wenn man mit Glück eine Kellergasse findet, die gerade ein sog. Fest veranstaltet, dann ist das eher ein etwas dürftiges Fest; der Grüne Veltliner ist allerdings gut.

Schön ist die Fahrt durch das Kamptal nach Süden. Die sehr schöne Landschaft und nette Dörfer vermitteln so etwas wie einen Vorgeschmack auf die Wachau.

 

Im Weinviertel:  

 

Wenn man eine Tour durch Österreich macht, dann ist eine Fahrt entlang der Romantikstraße durch das wunderschöne Weinanbaugebiet Wachau zwischen Krems und Melk, das nicht umsonst Weltkulturerbe der Unesco ist, eine gute Möglichkeit, die Österreich-Erkundung mit einem sehr schönen Eindruck zu beenden. Schade, dass die Marillen noch nicht reif sind, denn die schmecken hier besonders gut, wie wir 2006 erfahren konnten.

 

In der Wachau:

Für den Wiedereinstieg in Deutschland ist die Drei-Flüsse-Stadt Passau genau richtig. Die sehr schöne Altstadt mit den kleinen Gassen, schönen Bürgerhäusern, mit dem Dom und den schön gestalteten Plätzen, mit der wunderschönen Lage am Zusammenfluss von Ilz, Inn und Donau macht den Besucher zufrieden. Auch Deutschland ist ein wunderschönes Land mit einem reichen Kulturangebot und herausragenden Sehenswürdigkeiten und Reisezielen.

Die Erkundung von Deutschland kommt allerdings häufig zu kurz, es ist aber nie zu spät.

 

Blick auf das Innufer in Passau:

 

Die Fahrt durch das südliche Österreich und das nördliche Italien führte uns durch wunderschöne Natur, grandiose Bergwelt und Bilderbuchlandschaften und gab uns Gelegenheit, eine beeindruckende Vielfalt kultureller und landschaftlicher Sehenwürdigkeiten zu genießen. Interessant war diese Tour darüberhinaus, weil ja Österreich und Italien in dieser Grenzregion auch mit Ungarn und Slowenien eine intensive gemeinsame Geschichte haben. Wir haben großartige Städte besucht und viele freundliche Menschen getroffen, die es dem Besucher dieses sehr schönen Teils Europas leicht machen, sich richtig wohl zu fühlen.

 

Rückkehr

 

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