Türkischer Chauvinismus
Kopfzeilenbild  
 
:

 .

Zur Startseite:

.

www.hansheinrichdieter.de

 
 

 

Türkischer Chauvinismus (28.03.2010)

 

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hatte in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ die Einrichtung türkischer Gymnasien in Deutschland gefordert. Die fast drei Millionen in Deutschland lebenden Türken müssten zuerst ihre eigene Sprache beherrschen, meint Erdogan. Das fordert der türkische Ministerpräsident, dessen Regierung für die 15 Millionen Kurden in der Türkei keine Schule zulässt, in der die Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Das fordert der Politiker, der die Armenier in der Türkei lieber des Landes verweisen will, als sich um deren Integration zu bemühen. Und solche Forderungen stellt der türkische Chauvinist, der 2008 in Köln seinen türkischen Landsleuten sehr halbherzig  Integration empfohlen und im gleichen Atemzug die hier von niemandem verlangte Assimilation demagogisch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit genannt hat.

Dabei weiß Erdogan ganz genau um die Sprachprobleme vieler der 2,7 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln – gerade weil sie in den Familien zunächst türkisch lernen und sprechen -  und er weiß um die Probleme der rund 20 Prozent türkisch-stämmiger Migrantenkinder, die auch aufgrund mangelnder deutscher Sprachkenntnisse die Schule ohne Abschluss verlassen und deswegen keine positive berufliche Zukunft zu erwarten haben. Und Erdogan weiß natürlich sehr genau, dass die Migrantenkinder, die die Gymnasialreife haben, weder Probleme mit der deutschen Sprache noch mit der Bewältigung des Lernpensums haben.

Der türkische Chauvinist Erdogan will mit seinem unsinnigen und inakzeptablen Vorschlag provozieren. Und damit tut er den türkischen Migranten und den türkisch-stämmigen deutschen Bürgern keinen Gefallen. Erdogan mischt sich in deutsche Angelegenheiten ein, er behindert die Integrationsbemühungen und er verstärkt noch die Überfremdungsängste, die er 2008 mit seiner türkischen „Wahlkampfrede“ in Köln hervorgerufen hat.

Die Provokation Erdogans wird Gott sei Dank nahezu einhellig verurteilt. Es ist zu hoffen, dass Kanzlerin Merkel bei ihrem Türkei-Besuch diese chauvinistische Provokation zurückweist und dabei klare sowie unmissverständliche Worte findet.

Frau Merkel muss deutlich zum Ausdruck bringen, dass Migranten in Deutschland überhaupt nur eine Chance haben, erfolgreich am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, wenn sie die deutsche Sprache beherrschen und dass sie deswegen von hier lebenden Türken, bei aller Rücksicht auf ihre kulturelle Herkunft, die uneingeschränkte Bereitschaft zur Integration verlangen muss.

(28.03.2010)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.

Zurück zur Startseite:  www.hansheinrichdieter.de