Widerlich!
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Widerlich! (21.11.2010)

 

Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung, das verteidigt werden muss. Und auf der Grundlage unserer Meinungsfreiheit kann auch zugespitzt und pointiert formuliert werden. Comedy, Satire und Kleinkunst leben von der frechen, pointierten, witzigen und oft auch anzüglichen Darstellung. Aber auch bei Satire und Kabarett ist die Freiheit der Meinungsäußerung durch Recht und Freiheit der Mitbürger und durch „Geschmack“ begrenzt.

Politische Satire reibt sich hauptsächlich an den Regierenden, das ist verständlich und „normal“. Im deutschen Privatfernsehen werden durchaus die Grenzen guten Geschmacks, allein schon durch das Programmangebot, häufiger berührt. Daran haben wir uns gewöhnt. Dass sich  Satiresendungen des öffentlich rechtlichen deutschen Fernsehens wie „Heute Show“ und „Neues aus der Anstalt“ nahezu ausschließlich an den Regierenden schrubben, ist zumindest unausgewogen. Beispiele besonders einseitiger und auch noch geschmackloser Satire sind die Auswürfe von „Anstalt-Chef“ Urban Priol in der letzten Sendung.

Der Kleinstkünstler Priol bezeichnet Chefvolkswirte als „Ratten“ und „Flachstruller“. Minister Brüderle ist der „Oechslegrad-Messer“ der „Lobby-besoffenen Bundesregierung“. Minister Westerwelle wird als „wandelnder Geschenkkorb der Industrie“ und als „Puffmutter der Wirtschaftsnutten“ bezeichnet. Und Bundeskanzlerin Merkel ist für Herrn Priol eine „Lobby-Marionette aus der Uckermark“ und „ständige Enddarmbewohnerin der Atom-Wirtschaft.“ Das ist einfach nur widerlich!

Dass sich die öffentlich rechtlichen Anstalten im Geschmack und mit vermehrtem Boulevard-Angebot den Privatsendern annähern, mag dem Zeitgeist und den Einschaltquoten geschuldet sein. Dass das ZDF vermehrt und einseitig Parteipolitik unterstützt, ist nur schwer erträglich, insbesondere, wenn Urban Priol auf besonders widerliche Art das propagiert und pointiert, was der SPD-Vorsitzende und andere Einpeitscher plakativ und deswegen nicht unbedingt der Wahrheit entsprechend von sich geben.

(21.11.2010)

 

 

 

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