Evangelischer Seelsorger?
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Evangelischer Seelsorger? (09.11.2010)

 

Über den amtierenden Ratsvorsitzenden der EKD Schneider sagen Kenner, er sei weniger intellektuell als Bischof Huber und weniger charismatisch als Bischöfin Käßmann, dafür aber sehr warmherzig. Das ist kein schlechtes Etikett für einen Seelsorger.

Zur Eröffnung der evangelischen Synode in Hannover hat er sich allerdings weniger seelsorgerisch als politisch eingelassen. Im Zusammenhang mit dem Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan sagte er unter anderem:

„Die Friedensdenkschrift der EKD „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ bindet den Einsatz militärischer Gewalt an „Recht-schaffende“ und „Recht-erhaltende“ Gewalt. Darüber hinaus fordert unsere Denkschrift aber für jeden militärischen Einsatz klare Zielsetzungen, ein umfassendes Konzept und eine Ausstiegsstrategie. Deren Fehlen stellt die ethische Legitimation des Einsatzes in Afghanistan in Frage.“

Damit hebt sich Präses Schneider wohltuend von Frau Käßmann ab, die in ihren Weihnachtspredigten populistisch-friedensbewegt anbiedernd meinte feststellen zu müssen, „Nichts ist gut in Afghanistan“. Und die Forderung an die Politik nach klaren Zielsetzungen, umfassenden Konzepten und einer Ausstiegsstrategie ist nur zu berechtigt.

Wenn er allerdings die von demokratischer Mehrheit getragene Energiepolitik der christlich-liberalen Koalition heftig unter anderem mit Worten wie: „Wir brauchen eine Energiepolitik, die nicht wieder neu auf Atomkraft setzt.“ kritisiert, dann verhält er sich wenig seelsorgerisch, denn seine Aussage ist erstens eine zumindest missverständliche Unterstellung, denn es setzt ja niemand neu auf Atomkraft, und zweitens gießt er Öl in das Demonstrationsgeschehen um die Castor-Transporte nach Gorleben, das neben friedlicher Protestversammlung auch durch vielfachen organisierten Rechtsbruch und durch vielfältige gefährliche Straftaten gekennzeichnet ist.

Dass Präses Schneider dieses Öl im Beisein von Bundespräsident Wulff  in das unheilige Demonstrationsfeuer gießt, spricht sowohl gegen den amtierenden Ratsvorsitzenden als  auch gegen den Bundespräsidenten.

(09.11.2010)

 

 

 

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